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1985

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Ein schicksalhaftes Jahr beim Singkreis Neustift 1985.
Der Singkreis der Kinder mit über 70 Teilnehmern war besonders gut besucht. Es wurde Theater gespielt, getanzt, wir sangen Volkslieder in dreistimmiger Besetzung. Diese Woche fand vom 10. 8. bis 17. 8. 1985 statt.
Auch der Singkreis der Jugendlichen war sehr gut besucht. Beinahe 40 Teilnehmer  fanden sich in Neustift ein. Sehr viele Teilnehmer kamen aus Südtirol und Nürtingen. Die musikalischen Aktivitäten waren sehr stark besetzt. Kammermusik in vielfältigster Besetzung , Orchesterarbeit, Theater und gemischter Chor waren hervorragend besetzt. Es toller Erfolg mit dieser harmonischen Gruppe vom 17. 8. bis 24. 8. 1985.
Auch die Erwachsenengruppe war mit über 60 Teilnehmer sehr gut besucht. Gleich zu Beginn wurden wir mit einem Konzert des „Maximilian-Quintetts“ aus München verwöhnt, bei dem mein Bruder Robert mitwirkte.
Der wohl zu Beginn wichtigste Punkt war, dass der neue Flügel, der mit Hilfe des Klosters und der großzügigen Spenden des Singkreises angeschafft werden konnte. Er wurde mit einem gemeinsamen Konzert des Kirchenchores Neustift, des Männerchores Neustift und des Singkreises Neustift eingeweiht.
Der Männerchor Neustift wurde von Hans Wachtler geleitet und der Kirchenchor Neustift von Prof. Martin Peintner. Das Konzert bot ein abwechslungsreiches Programm mit allen drei Chören und auch Instrumentalmusik.
In wunderbarer Erinnerung war der achtstimmige Hymnus von Franz Schubert, für achtstimmigen Männerchor und acht Solostimmen. Von der Empore im Augustinisaal sangen die Solisten und der gesamte Männerchor von Neustift und vom Singkreis waren darunter versammelt.
Es fanden noch weitere Konzert des Singkreises in Mariä Himmelfahrt in Oberbozen und in Völs am Schlern und in der Basilika in Neustift statt.
In fröhlicher Runde trafen wir uns nach einem Wandertag in der Burg Anger in Klausen, zu Gast bei der Familie von Wallpach.
In Neustift gab es ein riesiges Gewitter mit Wolkenbrüchen. Chorherr Martin meinte zu mir, dass wir unbedingt die alte Brücke beim Brückenwirt fotographieren sollten, denn die würde nicht mehr lange dem Druck des Wassers standhalten. Gott sei Dank ging alles gut aus.
Am Tag danach führten wir unter der Leitung von Prälat Chrysostomus Giner eine Bergwanderung durch zur „Wilden Kreuzspitze“ und zur Brixner Hütte. Für uns teilweise unfassbar, wie unser Bergführer Prälat Giner, uns durch Neuschnee und dichten Nebel zur Spitze führte. Den Gipfel konnten wir nie sehen, doch plötzlich standen wir ganz dicht beim Gipfelkreuz.

 

Hier entstand das letzte Bild von unserem unvergessenen
Sebastian.

Ein Bild von der Bergtour. Sebastian und ich waren die letzten am Berg. Sebastian links.

Leider war es bald wieder soweit, dass wir uns von Neustift verabschieden mussten. Leider durfte es ein Wiedersehen nicht mehr für alle geben.19 Tage später, am 29. August 1985 erreichte mich die Nachricht, dass unser lieber Sebastian mit seiner Mutter, die wir von einem Besuch in Neustift kannten, einer Amoktat in Karlsruhe zum Opfer fiel.
Für uns alle unfassbar, waren wir doch noch kurz vorher so fröhlich und intensiv alle zusammen. Alle vom Singkreis waren tief erschüttert und wir konnten unsere Trauer, als wir uns bei der Beerdigung trafen, nicht verbergen.

Mit dem
Alta trinita


Nahmen wir Abschied von Brigitte und Sebastian. Neustift aber ist mit Sebastian für immer verbunden. Er war mit mir zusammen seit dem ersten Jahr in Neustift dabei.

Mit Sebastian denken wir auch an unseren lieben Freund
Walter Heinisch.
Der kurz danach verstarb. Nur wenige Tage nach seiner Rente. Sebastian und Walter kannten sich gut. Beide waren zusammen als Betreuer in Südtirol dabei. Auch bei der Alpenländischen Adventsmusik in Freiburg waren beide viele Jahre Mitwirkende. Walter Heinisch baute die ersten Instrumente (Diatonisches Hackbrett und Begleithackbrett) die er bei dem Chorherr Martin gesehen hatte.
Beides sind unvergessliche Freunde.
In unseren Herzen sind sie lebendig eingebettet im Klang von Heinrich Schütz
„Wie lieblich sind deine Wohnungen“.



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